Meine Schwangerschaftsgeschichte

Im Juni 2007 wurde ich schwanger.
Seit ich dann in den zweiten Monat war, ging es mir sehr schlecht. Ich hatte ständig Übelkeit und Erbrechen und das sehr oft. Ich musste nach jeder Mahlzeit und nach jedem kleinen Schluck Wasser mich übergeben. Auch wenn ich nichts zu mir genommen habe, musste ich auf jeden Fall, jede halbe Stunde mich übergeben. Das war schon sehr ungewöhnlich, doch für meine Frauenärztin war es noch normal.
 
Irgendwann hatte ich dann so viel gebrochen, dass ich abgenommen habe. Und das ist eigentlich das größte Tabu! Denn in der Schwangerschaft soll man nicht abnehmen, sondern zunehmen! Es wurde alles Monat für Monat schlimmer mit dem Erbrechen. So sehr, dass ich die ganzen Monate in meiner Schwangerschaft NUR im Bett lag. Ich habe/konnte nichts anderes machen. Selbst der Weg zur Toilette, den ich mittlerweile nur noch einmal am Tag unternahm, war mir schon zu viel.
 
Als ich dann im fünften und sechsten Monat war, ging es mir wieder sehr gut. Die Übelkeit, das Erbrechen und einfach alles war vorbei. Ich fühlte mich endlich wieder gut und hatte Spaß am Leben. Als es dann Weihnachten war, fuhren Patrick und ich am Heilig Abend zu meinen Schwiegereltern. In der Nacht zu Heilig Abend und den ersten Weihnachtsfeiertag ging es mir dann plötzlich wieder sehr schlecht. Ich hatte in der Nacht schrecklich dolle Rückenschmerzen bekommen. Ich dachte, sie vergehen, aber als der Morgen anbrach, hatte ich sie immer noch, und das sehr schlimm. Meine Schwiegermutter meinte, wenn man Rückenschmerzen hat, sind die Wehen eingetreten. So mit hatten wir alle natürlich Angst und sie brachten mich sofort nach Quedlinburg ins Krankenhaus um sicherzugehen.
 
Der Arzt stellte sofort fest, dass ich tatsächlich schon Wehen bekommen habe, und deshalb die Rückenschmerzen aufgetreten sind. Ich musste zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben, und das zu Weihnachten. Als ich dann zwei Tage lang im Krankenhaus war, hatte ich am 27.12.07 am frühen Morgen um 5:00 Uhr plötzlich starke Kopfschmerzen und wieder Erbrechen. Ich drückte sofort den Notschalter an meinem Bett und der Arzt kam sofort zu mir. Ich erzählte ihm von meinen Leiden und er untersuchte mich nochmals. Bei der Untersuchung stellte er fest, dass ich eine Schwangerschaftsvergiftung habe und unser Sohn sofort raus muss. Der Arzt rief sofort einen Krankenwagen. Ich wurde dann am Vormittag noch von Quedlinburg nach Magdeburg in die Frauenklinik verlegt, da diese Ärzte sich mit Frühchen auskennen und die benötigte Technik dafür haben.
 
Mir ging es auch in Magdeburg immer schlechter und es dauerte nicht lange, bis ich auf den Operationsstuhl lag. Es war ein gleicher Stuhl, wie beim Frauenarzt. Es dauerte keine drei Minuten, bis die Ärzte mir das Betäubungsmittel gegeben haben und es wirkte. Ich hatte diese Beatmungsmaske auf, aus der dann das Betäubungsmittel kam und ich langsam einschlief.
 
Am nächsten Tag als ich aufwachte, war ich in einem kleinen Raum – es war die Intensivstation in der Frauenklinik. Diese war aber nicht in dem Gebäude, als unser Sohn geboren wurde, sondern, ich wurde nochmals verlegt, etwa eine halbe Stunde von der Frauenklinik, in eine andere Frauenklinik, entfernt. Ich lag dann genau eine Woche auf der Intensivstation, bis Silvester. Ich durfte die ganze Woche nichts essen, hatte an jedem Arm mindestens drei Schläuche in der Haut und hatte nochmals ein paar Schläuche im Hals genäht bekommen. Ich konnte die ganze Woche nicht aufstehen um zur Toilette zu gehen, dafür bekam ich einen Schlauch unten in mir reingesteckt, durch den ich dann pullern musste. Und dann hatte ich noch ein Beatmungsschlauch in der Nase, weil ich nicht alleine atmen konnte. Zudem konnte ich mich die ganze Woche nicht bewegen. Ich lag immer am gleichen Fleck im Bett, konnte mich nicht einmal zur Seite drehen. Mir tat alles weh, wegen der Operation. Die Schwestern mussten mich im Bett jeden Tag waschen. Durch die ganze Medizin bekam ich Sehstörungen. Ich sah alles verschwommen, 3-4 Wochen lang.
 
Silvester wurde ich dann wieder verlegt in die Frauenklinik, wo ich mich dann ausruhen und zur Beobachtung bleiben sollte. Die Ärzte erzählten mir, dass es Komplikationen bei der Geburt gab. Ich hatte während der Operation zweimal sehr starke Gehirnkrämpfe bekommen, woran ich beinahe gestorben wäre. Nachdem sie eine Woche später mein Gehirn untersucht hatten, war alles wieder okay. Nach einer Woche wurde ich dann auch aus der Frauenklinik entlassen. Ich freute mich schon so, endlich wieder zu Hause zu sein, da es ja nun auch keine schöne Zeit war, zwischen Weihnachten und Silvester im Krankenhaus zu verbringen.
 
Zwei Wochen war ich dann zu Hause. Danach entschied ich mich, wieder zurück ins Krankenhaus, in die Kinderklinik zu gehen. Ich habe mir dort ein Zimmer genommen, um jeden Tag bei unseren Sohn zu sein um ihn zu besuchen. Er brauchte mich sehr doll, so wie ich Patrick gebraucht hatte, als ich auf der Intensivstation lag. Mitte März wurde Marvin dann verlegt nach Aschersleben. Dort blieb er bis zur Entlassung.

 

 

 

Auf den Bildern ist der 3. und der 5. Monat meiner Schwangerschaft zu sehen. Ich bin ganz stolz, wenigstens etwas einen Bauch haben zu dürfen! :-)


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